Kennzeichen:

Gemeine Delfine sind sehr zierlich und durch ihr dreifarbiges "Sanduhr"-Muster aus Creme-Farben und Graublau-Tönen, sowie des schwarzen Capes (Rückenkleid) unverkennbar. Im Mittelmeer sind sie seit der Antike die bekan-ntesten Delfine, die auf zahlreichen Amphoren dargestellt und Namensgeber der Stadt Delphis sind.

Vor den Kanaren halten sie sich fast ausschließlich von Dezember bis Mai auf. Sie sind sehr aktive Schwimmer, die regelmäßig springen und gelegentlich Boote in der Bugwelle begleiten.

Biologie & Ökologie:

Die gemeinen Delfine sind in großen offenen Verbänden (Schulen) organi-siert, die z. T. mehrere hundert Mitglieder umfassen können. Hin und wieder sind sie mit atlantischen Fleckendelfinen vergesellschaftet, ebenso jagen sie gemeinsam mit Gelbflossen-Thunfischen. Ihre Beute (z. B. Makrelen, Sardi-nen) treiben sie durch Raserei (Spitzengeschwindigkeit 65 km/h) bis zur Erschöpfung. Tauchgänge dauern in der Regel nicht länger als 2 Minuten, maximal etwa 8 Minuten.

Besonderheiten:

Bei der Begegnung mit Booten verhalten sich gemeine Delfine eher scheu, vor allem dann, wenn ihre Schule klein ist (weniger als 20 Mitglieder). Bei Angst rotten sich die Tiere sehr eng zusammen. Vor den Kanaren ist der Kurzflossen-Mako bzw. Makrelenhai (Isurus oxyrinchus) ihr wichtigster natürlicher Feind.

Man unterscheidet beim gemeinen Delfin eine kurzschnäuzige und eine langschnäuzige Form. Letztere wird seit 1994 von den meisten Autoren als eine eigene Art, der Cape-Delfin (Delphinus capensis), beschrieben.

Bedrohung durch den Menschen:

Ähnlich den Fleckendelfinen und anderen kleinen Cetaceen sind die gemeinen Delfine besonders durch große Schleppnetze und Ringwaden-Fischerei bedroht, wo sie als Beifang ersticken.  Im Mittelmeer und vor allem im Schwarzen Meer (wo sie bis 1969 kommerziell gefangen wurden) sind ihre Bestände heute drastisch reduziert.