Infralitoral
 
Höhlen, Spalten und Überhänge
Putzergarnelen "Lady Scarlet" (Lysmata grabhami)   Trompetenfisch (Aulostomus strigosus)
Die Putzergarnelen "Lady Scarlet" (Lysmata grabhami) werben mit ihren weißen Antennen um "Kundschaft".   Der Trompetenfisch (Aulostomus strigosus) nutzt Felsüberhänge, um seine Beute aus dem Hinterhalt zu überfallen.
Höhlen stellen innerhalb komplexer Riff- und Felsküstengemeinschaften ein unverzichtbares Refugium dar. Sie werden von zahlreichen nachtaktiven Arten tagsüber als Versteck genutzt. Viele Nahrungsspezialisten, darunter Nacktschnecken (z. B. Platydoris argo), sämtliche Garnelen (z. B. die atlantische Tanzgarnelen Cinetorhynchus rigens) und Verwerter von organischen Abfallstoffen (z. B. Seegurken Holothuria sanctori, pupurrote Seesterne Ophidiaster ophidianus) sind tagsüber in lichtdurchfluteten Zonen praktisch nicht zu finden. Doch nicht nur filigrane Wirbellose, sondern auch nachtaktive Räuber wie der gemeine Krake (Octopus vulgaris), die schwarze Muräne (Muraena augusti) oder das Glasauge (Heteropriacanthus cruentatus) suchen bei Tage Zuflucht. Die Höhle bietet nicht nur Schutz, sondern auch die Möglichkeit, tagsüber aus dem Hinterhalt auf Beute zuzugreifen. So hält sich der Trompetenfisch (Aulostomus strigosus) mit Vorliebe unterhalb von Felsvorsprüngen auf, um seine Beute unbemerkt zu überfallen.

 

 
Nierenschwamm (Chondrosia reniformis)
An schattigen Stellen, wo die Felsen nicht von Algen überwuchert sind, haben Schwämme ihren Platz (hier: Nierenschwamm Chondrosia reniformis)
Glasauge (Heteropriacanthus cruentatus)
Dem nachtaktiven Glasauge (Heteropriacanthus cruentatus) dient die Höhle als Tagesunterschlupf

 

Gemeiner Krake (Octopus vulgaris)   Gepunkteter Igelfisch (Chilomycterus atringa)
Gemeine Kraken (Octopus vulgaris) nutzen sämtlich verfügbaren Unterschlupfmöglich- keiten, darunter z. B. auch Tonkrüge   Als ein schlechter Schwimmer begibt sich der gepunktete Igelfisch (Chilomycterus atringa) erst nach Einbruch der Nacht aus seiner Höhle.
Keulenanemone (Telemactis cricoides) Atlantische Tanzgarnele (Cinetorhynchus rigens)   Purpurroter Seestern (Ophidiaster ophidianus)
Filigrane Höhlenbewohner: Die Keulenanemone Telemactis cricoides (links), die atlantische Tanzgarnele Cinetorhynchus rigens (rechts) und die Pfirsichschnecke Berthellina edwarsii (unten)   Der purpurrote Seestern (Ophidiaster ophidianus) ernährt sich von Biofilmen auf den Felsen und anderem organischen Material.
Pfirsichschnecke (Berthellina edwarsii)
 
Maskenmuräne (Gymnothorax unicolor)
Die Maskenmuräne (Gymnothorax unicolor) versteckt sich sogar innerhalb der Gezeitentümpel (z. B. am "Babybeach") unter Steinen
 

Da in Höhlen generelle Lichtarmut herrscht, bleiben sie von Algen weitgehend frei. Stattdessen sind die Wände von Nierenschwämmen (Chondrosia reniformis) und roten Krustenschwämmen (z. B. Batzella inops) überzogen und am Eingang halten sich eventuell weitere sessile Planktonfänger, etwa die Keulenanemone (Telmatactis cricoides) oder Hornkorallen (z. B. Orange Koralle Dendrophyllia ramea) auf. Mitunter entstehen zwischen den Bewohnern einer bestimmten Höhle sogar feste Lebensgemeinschaften: Die zarten Lady-Scarlet-Putzergarnelen (Lysmata grabhami) gesellen sich gerne zu einer Muräne, um zusätzliche Sicherheit vor Angreifern zu genießen.

 

  


www.ocean-la-gomera.com- Meeresbiologische Exkursionen in Valle Gran Rey, La Gomera (Kanarische Inseln)

Sanfte Walbeobachtung (soft Whalewatching) -  Felswatt-Exkursion -  Schnorcheln -  Unterwasserfotografie

Sichtungsdaten und Verhalten der Cetaceae (Wale & Delfine), Monitoring (marine Wirbellose, Fische), Foto-Dokumentation